"Mystiques et libertins".
Öl auf Leinwand,
sig. M.l., dat. (19)77 o.r. sowie betitelt o.l.,
54x65 cm
Théo Tobiasse entstammte einer litauisch-jüdischen Immigrantenfamilie, die aus wirtschaftlichen Gründen 1931 nach Paris zog. Hier absolvierte Tobiasse eine Ausbildung an der École des Arts Décoratifs, die durch den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges unterbrochen wurde. Die Familie lebte während über zwei Jahren versteckt in der französischen Metropole, ohne die kleine Wohnung je zu verlassen oder sie auch nur zu erhellen. Man verbrachte die Zeit mit Lesen, Zeichnen und Schachspiel, und Tobiasse baute sich einen riesigen Fundus an Zeichnungen auf, aus dem er später schöpfen konnte. Nach Kriegsende arbeitete er während 15 Jahren als grafischer Gestalter für die Firma Hermès in Paris und Nizza. Daneben malte er, meist nachts. Nach einem ersten erfolgreichen Ausstellungsauftritt in Nizza entschied er sich für eine Laufbahn als freischaffender Künstler. Mit seinem von der Nouvelle École de Paris inspirierten Werk fand er rasch internationale Anerkennung und gewann Auszeichnungen wie etwa 1961 den Dorothy Gould-Preis. 1976 verlegte er sein Atelier nach Saint-Paul-de-Vence, und ab 1980 reiste er regelmässig nach New York, wo er sich jährlich für mehrere Monate aufhielt. Dabei war er seinen Freunden und Förderern, den Kunsthändlern Kenneth und Sherri Nahan, nahe. Die Gemälde und Druckgrafiken von Théo Tobiasse enthalten, vergleichbar mit jenen von Marc Chagall, oft Themen aus der jüdischen Kultur, bergen Anspielungen auf biblische Inhalte und verarbeiten erotische Fantasien sowie Themen der Einsamkeit und Isolation. Der oft inhaltsschweren Thematik seiner Werke stellte der Künstler eine tänzerische, fliessende Formensprache und eine bunte Farbigkeit entgegen.
Die Preislimite liegt in der Regel ca. zwischen 1/2 bis 2/3 der Schätzung. Schriftliche und telefonische Gebote werden über das Login, E-Mail (info@dobiaschofsky.com), Fax +41 31 560 10 70 und per Brief entgegengenommen.