Button Menu mobile

447
EXTER, ALEXANDRA

Kiew 1882/84 - 1949 Fontenay-aux-Roses

Zwei Kostümentwürfe für orientalische Balletttänzerinnen.


Pastell auf Papier, auf jeder Bogenhälfte sig. u.l. bzw. u.r., a. linker Bogenhälfte gewidmet "A Monsieur Alex (!) Meyer avec mes meilleurs sentiments Alexandra Exter" sowie je mit Stpl. "Axel Meyer Paris" u.r., verso Sammler-Stpl. "Darius Tal Yar Khan 10 Berkeley Square London W1",
43,5x59 cm (BG)

(Please scroll down for the English version.)

Wasserzeichen "G BRITISH HANDMADE".

Provenienz: Sammlung Axel Meyer, Paris; Sammlung Darius Tale Yar Khan, London; Privatbesitz, Schweiz; Fischer Auktionen, Luzern, 16. Juni 2011, Lot Nr. 2114; Privatbesitz.

Expertise: Nadia Filatoff, 3. März 2016.

Andrei B. Nakov, Präsident der Association Alexandra Exter, Paris, hat das Werk im Original besichtigt und die Echtheit mündlich bestätigt.

Alexandra Exter gehört als Vertreterin der russischen Avantgarde zu den wichtigsten Künstlerinnen der klassischen Moderne. In ihrem langen künstlerischen Schaffen setzte sie sich mit dem Suprematismus, dem Kubismus, dem italienischen Futurismus sowie dem europäischen Art déco und dem Symbolismus auseinander. Ihre Karriere begann sie 1907 mit einem Studium an der Kunsthochschule in Kiew. Regelmässige Studienreisen führten sie nach Paris, wo sie direkten Kontakt zu Pablo Picasso, Georges Braque, Guillaume Apollinaire und der Künstlergruppe La Ruche um Marc Chagall pflegte. Exter lebte in verschiedenen Städten, u.a. in Moskau, St. Petersburg und Rom, ehe sie 1924 endgültig nach Paris emigrierte, um der politischen Repression in ihrer Heimat zu entgehen. Regelmässig beteiligte sie sich an bedeutenden Ausstellungen in Russland und Westeuropa und nahm so eine wichtige Rolle als Vermittlerin zwischen den verschiedenen Kunstzentren und -strömungen ein. Ab 1910 entwarf sie Designs für das Theater, das Ballett und den Film. Sie revolutionierte das Bühnenbild durch eine innovative Licht- und Raumgestaltung und feierte in den 1920er Jahren mit ihren Entwürfen für Kostüme und die Haut-Couture grosse Erfolge. Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges konnte sie ihre Kunst nur noch in bescheidenen Buchillustrationen verwirklichen. Das Callimaque-Manuskript gilt als das wichtigste Werk ihrer letzten Lebensjahre.

Kostümentwürfe für orientalische Dienerinnen tauchen in Exters Werk erstmals 1917 im Zusammenhang mit dem Ballett Salome auf. Solche Entwürfe befinden sich heute in der Sammlung des Bakhrushin Museum in Moskau. Die hier angebotenen beiden Kostümentwürfe sind wohl im Laufe der 1920er Jahre entstanden. Darauf weist auch die dargestellte Frisur der Figurinen hin, nämlich die "Coiffure à la garçonne", der berühmt gewordene Trendhaarschnitt der 1920er Jahre. Leider konnten die beiden Kostümentwürfe bis jetzt noch keiner bestimmten Ballettproduktion zugeordnet werden. In Frage käme etwa eine Aufführung von Alexander Tairow, mit dem Exter zwischen 1916 und 1931 zusammengearbeitet hatte, oder eine Inszenierung des Ballet Romantique Russe, für das sie ab 1924 tätig war. Eine Variante des vorliegenden linken Kostümentwurfs befindet sich heute in der Sammlung der Bibliothèque Nationale de France in Paris.

 

 

Watermark "G BRITISH HANDMADE".

Provenance: Axel Meyer Collection, Paris; Darius Tale Yar Khan Collection, London; Private property, Switzerland; Fischer Auctions, Lucerne, 16 June 2011, lot no. 2114; private property.

Expertise: Nadia Filatoff, 3 March 2016.

Andrei B. Nakov, President of the Association Alexandra Exter, Paris, examined the original work and confirmed its authenticity orally.

The first costume designs for oriental servants appeared in Exter's work in 1917 in relation to the Salome Ballet. These sketches are now in the collection of the Bakhrushin Museum in Moscow. The two costume designs on offer were most likely made in the 1920s. This is underlined by the depicted hairstyle of the dancers, namely the "Coiffure à la garçonne", the famous trend haircut of the 1920s. Unfortunately, the two costume designs could not yet be assigned to a specific ballet production. Possible projects would include a ballet by Alexander Tairow, with whom Exter had collaborated between 1916 and 1931, or a production of the Ballet Romantique Russe, for which she worked from 1924. A variation of the left costume design is now in the collection of the Bibliothèque Nationale de France in Paris.

Estimation CHF 26'000 *
EUR 26'000 *
USD 27'956 *
Bei den mit (*) bezeichneten Losen sind Zuschlagspreis sowie Aufgeld mehrwertsteuerpflichtig.

Die Preislimite liegt in der Regel ca. zwischen 1/2 bis 2/3 der Schätzung. Schriftliche und telefonische Gebote werden über das Login, E-Mail (info@dobiaschofsky.com), Fax +41 31 560 10 70 und per Brief entgegengenommen.

Oder bieten Sie live über Invaluable oder Lot-Tissimo.
Verwendung von Cookies
Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Bestimmen Sie selber, ob Sie alle Cookies akzeptieren oder nur die für die Funktion der Website technisch Notwendigen. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.