"Automnal Jurassien".
Gouache, Fettkreide und Bleistift auf Papier, auf Hpl.,
sig. u. dat. (19)57 u.l., verso betitelt,
115x161 cm
Literatur: Marie-Claire Vay/Pier-Angelo Vay, Lermite 1920-1977. Catalogue raisonné de l'oeuvre peint et de lïoeuvre graphique, Le Locle 1987, S. 217, Nr. 825 (mit Abbildung, dort zusätzlich bez. "Les chardons").
Jean-Pierre Schmid, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Lermite, begann seine künstlerische Ausbildung 1938 an der École d'Art in Biel, wo er den deutschen Expressionismus und den Internationalen Konstruktivismus kennenlernte. Schon 1942 stellte er mit der Vereinigung moderner Schweizer Künstler, der "Allianz", im Kunsthaus Zürich aus. Die Bekanntschaft mit dem Maler Coghuf, mit bürgerlichem Namen Ernst Stocker, bewirkte während den Kriegsjahren eine Rückbesinnung auf die figurative Malerei. 1946 liess sich Schmid in La Brévine in einem kleinen, L'Ermitage genannten Haus nieder, von dem sich sein Künstlername "Lermite" ableitete. Malte er dort zunächst noch weiterhin Landschaften und Interieurs, so pflegte er in seinem späteren Schaffen wieder einen geometrischen, am Konstruktivismus orientierten Stil. Nach schweren, durch eine fortschreitende Augenkrankheit gekennzeichneten Jahren wurde ihm 1958 mit dem Prix Bachelin in Neuchâtel die lang ersehnte Anerkennung zuteil. In den folgenden Jahren beteiligte sich Lermite regelmässig an Ausstellungen und wurde mit Retrospektiven in Lausanne und Neuchâtel geehrt.
Hauptsujet der angebotenen Komposition ist ein Silberdistelpaar - bei Lermite ein wiederholt aufgegriffenes Symbol für den jurassischen Herbst. Zum Werk existieren zwei grossformatige Studien aus dem gleichen Jahr.