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BORGEAUD, MARIUS

"Femme au chien".

Öl auf Malkarton,
55,5x46,5 cm

Literatur: Bernard Wyder, Marius Borgeaud. L'homme, l'oeuvre 1861-1924, Catalogue raisonné, Lausanne 1999, S.120, Nr. 169 (mit Abbildung).

Nach Antritt des bedeutenden elterlichen Erbes führte Marius Borgeaud zunächst ein abenteuerliches und aufwendiges Leben in Paris, bevor er sich ernsthaft der Malerei zuwandte. Er setzte sich mit den impressionistischen Strömungen auseinander, malte 1904 zusammen mit Francis Picabia in Moret-sur-Loing und wandte sich 1908 dem Fauvismus zu. Im Zentrum von Borgeauds künstlerischem Schaffen steht das Interieur, dem er sich mit einfachen, auf klare Formen reduzierten Bildkompositionen annähert. Der Einsatz einer fast ungebrochen verwendeten Farbpalette, der Verzicht auf Lokaltöne und die ausschliesslich mit kräftigem Pinselduktus erzielte Modulation der einzelnen Farbflächen verleihen seinen Werken eine gedämpfte Leuchtkraft und erzeugen eine der Zeit entrückte Stimmung.

Bernard Wyder datiert das Gemälde ins Jahr 1918.

Bei der Dargestellten handelt es sich um Marius Borgeauds Frau Madeleine Gascoin, genannt Mado. Die beiden lernten sich 1917 im bretonischen Rochefort-en-Terre kennen und heirateten 1923. Mado, eine äusserst stilbewusste Frau, präsentiert sich im vorliegenden Werk den neuesten damaligen Modetrends entsprechend mit modernem Kurzhaarschnitt und rot geschminkten Lippen, die farblich auf ihr Kleid abgestimmt sind. Borgeaud malte seine Gattin wiederholt, so etwa als Lesende (vgl. Wyder, S. 120, Nr. 170), ein Werk, das sich ursprünglich auf der Rückseite von "Femme au chien" befand.