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MODIGLIANI, AMEDEO

Livorno 1884 - 1920 Paris

"Beatrice Hastings au chapeau (la main devant sa poitrine)".


Bleistift,
sig. u.M. sowie bez. "Beatrice" o.r.,
42,5x30 cm (BG)

Provenienz: Koller Auktionen, Zürich, 25./26. Mai 1979, Lot-Nr. 5112; Privatbesitz, Deutschland; Koller Auktionen, Zürich, 24. Juni 2010, Lot-Nr. 3230; Privatbesitz, Schweiz.

Echtheitsbestätigung: Christian Parisot, Archives Legales Amadeo Modigliani, Paris, 20. Oktober 2008, Nr. 206/15 (in Kopie).

Literatur: Joseph Lanthemann, Modigliani 1884-1920. Catalogue raisonné. Sa vie, son oeuvre complet, son art, Barcelona 1970, Nr. 690 (mit Abbildung); Christoph Vitali (Hrsg.), Amedeo Modigliani. Ein Mythos der Moderne, Köln 2009 (Ausstellungskatalog der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn 2009), S. 120 und 176, Nr. 45 (mit ganzseitiger Abbildung S. 120).

Das Werk wird ins Jahr 1915 datiert.

Amedeo Modigliani gilt zwar als künstlerischer Einzelgänger, dennoch gehört er heute zu den populärsten und kunstmarkttechnisch zu den höchst bewerteten Künstlern der Moderne. Sein ausschweifendes Leben und sein früher Tod machten ihn zum Archetyp des Künstler-Bohémiens. Modigliani wuchs in bescheidenen Verhältnissen in einem aufgeklärten jüdischen Elternhaus in Livorno in der Toskana auf. In seiner Kindheit hatte er bereits mit schweren Erkrankungen zu kämpfen, so etwa mit Tuberkulose. Die gesundheitlichen Probleme begleiteten ihn ein Leben lang, ebenso die wirtschaftlichen. 1902-1905 studierte er in Florenz, wo er sich intensiv mit der Kunst der Renaissance auseinandersetzte, und in Venedig. An den dortigen Biennalen begegnete er erstmals dem Werk von Auguste Rodin und dem Symbolismus. 1906 liess er sich in Paris nieder und fand rasch Anschluss an den Künstlerkreis des Bateau-Lavoir um Pablo Picasso. An der Académie Colarossi widmete sich Modigliani dem Aktzeichnen, während er auf dem Montmartre wiederholt seinen Wohnort wechseln musste, da er die Miete nicht bezahlte. In diesen Jahren pflegte er eine enge Freundschaft mit dem deutschen Maler Ludwig Meidner und beteiligte sich trotz anhaltender gesundheitlicher Probleme und finanzieller Schwierigkeiten rege am ausschweifenden Leben des Pariser Künstlermilieus. Durch seinen Künstlerkollegen Henri Doucet machte er Bekanntschaft mit dem jungen Arzt Paul Alexandre, der ihn förderte und ihm Zugang zur Pariser Oberschicht verschaffte. Ab 1909 versuchte sich Modigliani unter dem Einfluss von Constantin Brancusi kurzzeitig als Bildhauer; einige seiner Skulpturen liessen sich in einem Künstleratelier ausstellen. 1914 kehrte er zur Malerei zurück, wohl nicht zuletzt, weil seine angeschlagene Gesundheit die körperlich anspruchsvolle Tätigkeit der Bildhauerei auf die Dauer nicht zuliess. Während des Ersten Weltkrieges fand er in den Kunsthändlern Paul Guillaume und Leopold Zborowski neue Mäzene, dank derer er sich über Wasser halten konnte. Mit seinen Freunden Chaim Soutine und Maurice Utrillo gab sich Modigliani der Drogen- und Alkoholsucht hin und tauschte seine damalige Geliebte Beatrice Hastings mit der erst 19-jährigen Jeanne Hébuterne. In seinen letzten Schaffensjahren arbeitete Modigliani hauptsächlich an Porträts und Akten. Dabei entzog er sich den gängigen Kunstströmungen seiner Zeit und pflegte seinen eigenen, unverwechselbaren Stil, der Einflüsse der Renaissance und der afrikanischen Kunst in sich vereint. Eine Ausstellung seiner Bilder in der Galerie Berthe Weill führte wegen der unverhohlenen Freizügigkeit zum Skandal.

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