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Tscherkessische Reiter bei der Durchquerung einer Furt.
Öl auf Leinwand,
sig. u.l.,
60x83 cm
Auf Wunsch der Käuferschaft kann ein kostenpflichtiges Gutachten angefordert werden.
Provenienz: Privatbesitz, Westschweiz.
Vgl. Literatur: Eckart Lingenauber/Olga Sugrobova-Roth, Franz Roubaud 1856-1928. Catalogue raisonné, Düsseldorf 2012, S. 128, Nr. 200.
Der russische Maler Franz Alekseevic Roubaud besuchte zunächst die Kunstschule in seiner Geburtsstadt und studierte ab 1877 an der Münchner Kunstakademie bei Otto Seitz, Wilhelm von Diez und Karl Theodor von Piloty. Anschliessend bildete er sich beim Soldatenmaler Joseph von Brandt weiter. 1889 wurde er von Luitpold von Bayern zum Professor ernannt und nahm jährlich an den Ausstellungen im Münchner Glaspalast teil. Neben dem Prinzregenten gehörten auch die Zaren Alexander III. und Nikolaus II. zu Roubauds Förderern. Letzterer berief ihn 1903 als Dozent an die St. Petersburger Akademie, von wo aus er zahlreiche Studienreisen in den Kaukasus unternahm und das dortige Volks- und Kriegsleben mit unerschütterlichem Realitätssinn auf seinen Gemälden festhielt. Daneben schuf er mehrere monumentale Schlachtenpanoramen, die allesamt von den Zaren angekauft wurden. Seine Panoramen verfügten teilweise über so gigantische Dimensionen, dass sie sich nur in eigens konstruierten Pavillons präsentieren liessen. 1913 siedelte Roubaud nach München über, wo er 15 Jahre später auch verstarb.
Im 18. und aufgehenden 19. Jahrhundert expandierte das Russische Kaiserreich in den Kaukasus, was 1817-1864 zum gleichnamigen Krieg führte. Danach wurden die Tscherkessen wie viele andere kaukasische Völker vertrieben. Franz Alekseevic Roubaud hielt etliche historische Begebenheiten im Nachhinein auf Leinwand fest, beschäftigte sich thematisch aber auch mit dem Alltag der kaukasischen Bevölkerung. Im angebotenen Gemälde setzte er eine Gruppe Tscherkessen in leuchtenden Farben und lichtdurchfluteter Landschaft reizvoll in Szene.