A139 ne A119
Ohne Titel.
Gouache auf Papier, auf Lwd.,
sig. u.r. sowie bez. "To Lec" u.l.,
10,5x13,5 cm
Provenienz: Galleria Arturo Schwarz, Mailand; Privatsammlung, Westschweiz.
Literatur: Werner Spiess, Max Ernst. Oeuvre-Katalog, Werke 1939-1953, Köln/Houston 1998, S. 345, Nr. 2988 (dort datiert um 1952 und mit Abbildung).
Max Ernst studierte ab 1910 Philosophie, Psychologie und Kunstgeschichte an der Universität Bonn, wurde 1914 zum Kriegsdienst eingezogen und kehrte erst 1918 nach Köln zurück, wo er mit Hans Arp eine Dada-Gruppe gründete und mit Übermalungen, Drucken und Collagen zu experimentieren begann. 1922 zog er nach Paris und schloss sich den Surrealisten um André Breton an. Mit der Frottage entwickelte er eine ursprünglich alte Drucktechnik weiter, ausserdem brachte er das Prinzip des Zufalles in den künstlerischen Prozess ein. Auf diese Weise entstand ein druckgrafisch vielschichtiges Werk mit origineller, biomorpher Motivik, die der Künstler in surrealistische Bildkompositionen von verblüffender Plastizität einzubinden verstand. Ernst arbeitete mit Luis Buñuel und Salvador Dalø zusammen und war - bis zum Bruch 1939 - ein Protagonist der surrealistischen Bewegung. Während des Zweiten Weltkrieges wiederholt interniert, gelang es Max Ernst im Juli 1941 dank finanzieller Unterstützung seiner dritten Ehefrau, der Kunstsammlerin Peggy Guggenheim, in die USA zu fliehen. Dort begann er mit plastischen Arbeiten und kehrte 1953 - trotz grosser Anerkennung - nach Frankreich zurück, wo er zusammen mit seiner vierten Ehefrau, der US-amerikanischen Malerin Dorothea Tanning, in Paris und auf seinem Landsitz "Le pin perdu" in Huismes sowie später auch im provenzalischen Seillans lebte.
1946 zogen Max Ernst und seine Frau Dorothea Tanning nach Sedona in Arizona, wo das Künstlerpaar fasziniert war von der kargen Landschaft und der Kultur der Indianer. Bis 1953 entstanden dort Max Ernsts reizvollen, kleinen Wüstenlandschaften in leuchtenden Farben.