Platte "Visage", um 1960.
Keramik, weisser Scherben, polychrome Engobe, glasiert, umseitig handschriftlich num. 60/100 sowie mit Stpln. "Madoura Plein Feu" u. "Empreinte originale de Picasso",
ø 42 cm
Provenienz: Sammlung Kofler-Erni, Riehen; Privatbesitz, Schweiz.
Vgl. Literatur: Alain Ramié, Picasso Catalogue de l′oeuvre céramique édité 1947-1971, Madoura 1988, Nr. 448; Georges Bloch, Picasso. Katalog des graphischen Keramikwerkes 1949-1971, Bd. III, S. 130, Nr. 153 (dort betitelt "Tête de Taureau").
Im Jahr 1946 besuchte Pablo Picasso die idyllisch im südfranzösischen Dorf Vallauris gelegene Töpfereiwerkstatt Madoura von Suzanne und Georges Ramié zum ersten Mal. Angetan vom Prozess, Ton zu einem Gefäss zu formen und zu bemalen, kam der Künstler regelmässig nach Madoura, um dort zu arbeiten. In der Folge entstand ein erstaunlich vielfältiges und originäres keramisches Oeuvre. Auf der vorliegenden, in hellem Gelb und Blau ausgeführten Arbeit ist ein abstrahiertes, jedoch noch plastisch hervortretendes Gesicht erkennbar. Fröhlich, wenn auch verzerrt, zeichnet sich das stilisierte Antlitz aus geschwungenen Linien, Farbflächen und dekorativen Punkten von der schwarzen Kreisform des Tellers ab. Das mutige und spielerische Konterfei ist ein vortreffliches Beispiel für die schöpferischen und produktiven Bemühungen des Künstlers im Umgang mit keramischen Massen.
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