A139 ne A108
"La mer au Pouldu, crépuscule".
Öl auf rent. Lwd.,
mgr. u.l.,
38,5x46,5 cm
Provenienz: Marc Boutaric, Riec-sur-Belon/Finistère; Ader Picard Tajan, Paris, Succession Paul Sérusier - Succession Mademoiselle Boutaric, 19. Juni 1984, Nr. 150.
Expertise: Michel Rodrigue, Paris, 15. Januar 2004.
Ausstellungen: Bonnard, Vuillard et les Nabis, Musée National d′Art Moderne, Paris, 8. Juni - 2. Oktober 1955, Nr. 27; Gauguin et ses amis, Winkel & Magnussen, Kopenhagen, Juni - Juli 1956, Nr. 125; Hommage à Sérusier, Musée des Beaux-Arts, Quimper, 6. Juli - 30. September 1958, Nr. 24; Nabis, Städtische Kunsthalle Mannheim, 23. Oktober 1963 - 6. Januar 1964, Nr. 247; Paul Sérusier et la Bretagne, Musée de Pont-Aven, 30. Juni - 30. September 1991, Nr. 10.
Literatur: Marcel Guicheteau, Paul Sérusier. Catalogue raisonné de l′oeuvre, Paris 1989, Band 2, S. 84, Nr. 15 (mit Abbildung).
Paul Sérusier studierte anfänglich Philosophie, bevor er sich 1886 der Malerei zuwandte und an der Académie Julian zu studieren begann. Als Begründer der Gruppe Nabis, welcher neben ihm Bonnard, Vuillard, Vallotton, Denis und Roussel angehörten, setzte er einen kunsthistorischen Meilenstein. Einflussreich sollte Sérusiers Begegnung mit Paul Gauguin werden, den er 1888 in Pont-Aven aufsuchte und zu dessen wichtigstem Schüler er werden sollte. Fortan verbrachte er längere Aufenthalte in der Bretagne, wo er sich 1891 ganz niederliess und zu einem bedeutenden Vertreter der dortigen Künstlerkolonie wurde. Sérusier nahm eine Zwischenstellung ein zwischen dem grossstädtisch geprägten Symbolismus und der am bretonischen Landleben orientierten Schule von Pont-Aven und schuf ein Werk, in dem in leuchtenden Farben gehaltene Landschaften, Porträts und Bildnisse von bretonischen Bäuerinnen dominieren. Daneben schuf er Dekorationen für Theateraufführungen und hinterliess ein umfangreiches lithografisches Oeuvre.
Beim vorliegenden Gemälde hat Sérusier das offene Meer vor der bretonischen Küste ins Zentrum einer für ihn charakteristischen Flächenkomposition gerückt und aus dem Kontrast zwischen den Farben Blau und Wassergrün eine changierende Lebendigkeit herausgearbeitet.