Button Menu mobile

38
STEINLEN, THÉOPHILE-ALEXANDRE

Lausanne 1859 - 1923 Paris

La vie à Paris.


Gouache, Aquarell u. Bleistift auf Papier, auf Mkt.,
sig. u.l.,
36,5x55 cm (LM)

Provenienz: Sammlung Dr. Gratwohl, Zürich; Sotheby's, Zürich, 1978; Reto a Marca, Leggia; Privatbesitz, Schweiz.

Ausstellung: Les Suisses à Paris. Peintres et sculpteurs. ...de Anker à Tinguely..., Musée de Payerne, 5. Mai - 3. November 2002, Nr. 9 (im Ausstellungskatalog S. 54).

Théophile-Alexandre Steinlen wuchs in Lausanne als Sohn eines Postbeamten auf. Zu ersten Kontakten mit der Kunst verhalfen ihm sowohl sein ursprünglich aus Stuttgart zugewanderter Grossvater, der Maler und Lithograf Christian Gottlieb Théophile Steinlen, als auch sein Onkel, der Emailmaler Marius Steinlen. Nach zwei Jahren Theologiestudium in seiner Geburtsstadt liess sich Théophile-Alexandre Steinlen ab 1879 im elsässischen Mülhausen zum Textilmusterzeichner ausbilden und zog zwei Jahre später nach Paris, wo er eine vorübergehende Anstellung bei einer Firma für elsässisches Leinen fand und anschliessend als Zeitungsillustrator arbeitete. Durch seine Bekanntschaft mit dem Illustrator und Karikaturisten Adolphe Willette lernte er Rodolphe Salis, den Eigentümer des Kabaretts "Le Chat Noir" und Verleger der gleichnamigen Zeitschrift, kennen. In der Folge verkehrte er bald mit bedeutenden Künstlern, Schriftstellern und Chansonniers wie Henri de Toulouse-Lautrec, Félix Vallotton, Paul Verlaine und Aristide Bruant. Die Zeichnungen, die Steinlen als Illustrationen für Chansons, Bucheinbände, Zeitungen und Zeitschriften wie "Gil Blas illustré" und "L'assiette au beurre" schuf, hatten sofort Erfolg. Angeregt von den revolutionären Arbeiten Jules Chérets und Henri de Toulouse-Lautrecs, weitete er sein Betätigungsfeld ab 1885 auf die Werbegrafik aus. Mit seinem Schaffen reihte sich der Westschweizer in die Tradition der bedeutenden französischen Druckgrafiker Honoré Daumier, Paul Gavarni und Gustave Doré ein. Wie seine berühmten Zeitgenossen Jean-Louis Forain, Adolphe Willette und Jules Chéret pendelte er zwischen einer realistischen Motivpalette und einer vom Japonismus beeinflussten, elegant-mondänen Bildsprache. Nach 1900 verkehrte der Künstler vermehrt in sozialistischen und anarchistischen Kreisen und arbeitete für entsprechende Zeitungen. Gleichzeitig illustrierte er aber auch die Luxuseditionen des französischen Romantikers Charles Nodier und des späteren Literaturnobelpreisträgers Anatole France. 1901 erhielt er die französische Staatsbürgerschaft. 1903 nahm er mit gut 50 Werken an der Berliner Sezession teil, während gleichzeitig in Paris eine grosse Retrospektive mit über 100 Gemälden stattfand. Ungeachtet seiner zunehmenden Schwermut setzte er die Arbeit als Illustrator für Zeitungen und hochwertige Buchausgaben fort, wobei stets soziale Themen im Zentrum seines Interesses standen. Seine Begabung als Tiermaler und Plastiker stellte er in jener Zeit mit einer Serie von Katzenfiguren unter Beweis. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges widmete sich Steinlen dem Kriegsgeschehen, das er direkt an der Front in aufwühlenden Bildern festhielt. Ein Teil dieser Zeichnungen und Lithografien erschien 1918 in einer Sondernummer der Zeitschrift "L'art et les artistes".

Estimation CHF 10'000 *
EUR 11'111 *
USD 12'500 *

Sale time: 07.11.2025 around 18.15 (+/- 45 min)

For the lots marked with an asterisk (*), the hammer price is also subject to VAT.

This lot has been sold at Auction by DOBIASCHOFSKY AUKTIONEN AG on 07.11.2025.


Do you own a similar item and wish to sell it?

Learn more about selling with DOBIASCHOFKY. Contact us or send us your consignment request directly.


In general the reserve price is between 1/2 and 2/3 of the estimation. We accept written and telephone bids via login, by e-mail (info@dobiaschofsky.com), by fax +41 31 560 10 70 or mail.

Or bid directly via Invaluable or Lot-Tissimo.
Use of cookies
Cookies make it easier to provide our services. Decide for yourself whether you accept all cookies or only those technically necessary for the website to function. For more information, please refer to our Privacy Policy.