Ohne Titel.
Öl auf Leinwand,
verso sig. u. dat. (19)75,
60x60 cm
Provenienz: Galerie Bettina, Zürich; Privatbesitz, Schweiz.
Literatur: Henriette Coray Loewensberg, Verena Loewensberg, Zürich 2012, S. 209, Nr. 430 (mit Abbildung).
Verena Loewensberg war die älteste Tochter einer sechsköpfigen Familie in Zürich. Mit 15 Jahren besuchte sie die Kunstgewerbeschule Basel und absolvierte anschliessend eine Lehre als textile Weberin. In Paris liess sie sich an der Académie Moderne weiterbilden und arbeitete mit Auguste Herbin zusammen. Damals nahm auch die lebenslange Freundschaft mit Max Bill und seiner Frau Binia ihren Anfang. 1936 entstanden erste konkrete Bilder, gefolgt 1937 von Loewensbergs Engagement bei der Gründung der ®allianz¯, einer Vereinigung moderner Künstler in Zürich. Sich identifizierend mit den Zürcher Konkreten, fand sie ihre künstlerische Inspiration bei Georges Vantongerloo und Piet Mondrian. Zu den Höhepunkten ihres Schaffens zählen die von der fernöstlichen Lebensphilosophie beeinflussten, späten Werkgruppen. Ihren Lebensunterhalt verdiente Loewensberg mit Stoffentwürfen und zeitweilig mit einem von ihr geführten Musikgeschäft an der Zürcher Rössligasse. Bis heute begeistert das Oeuvre der Limmatstädterin durch einfallsreiche Motive und den Interpretationsspielraum aufgrund fehlender Titel und Theorien. "Ich habe keine Theorie, ich bin darauf angewiesen, dass mir etwas einfällt". Mit diesen Worten umschrieb die Zürcherin ihre Arbeit.
In den 1970er Jahren konzentrierte sich Verena Loewensberg motivisch auf horizontale Streifen, die aufgrund der fein tradierten, rhythmischen Bildaufteilung und atmosphärischen Farbgebung nahezu lyrisch anmuten.