A139 ne
"Das Dorf".
Aquarell und Tusche auf Papier,
mgr., dat. (19)51 u. betitelt u.l.,
42x60 cm (BG)
Gerhard Altenbourg, Spross einer Baptistenfamilie, wuchs als Halbwaise in ärmlichen Verhältnissen bei seiner Mutter auf. Nach kurzem Einsatz ab 1944 als Kriegsinfanterist an der Front, arbeitete der Deutsche später als Journalist und Schriftsteller, liess sich von Erich Dietz in der Malerei unterrichten und studierte 1948-1950 an der Weimarer Hochschule für Baukunst und Bildende Kunst. Parallel dazu betätigte er sich in Horst Arloths lithografischem Atelier. Nach seiner Niederlassung als freischaffender Künstler in Altenburg nahm er Mitte der 1950er Jahre den leicht abgeänderten Namen seines Wohndomizils als Künstlername an und gewann den Westberliner Galeristen Rudolf Springer als ersten Kunsthändler. Dem gleichgeschalteten Kulturbetrieb der DDR verweigerte er sich stets konsequent, was zur Folge hatte, dass ihn das sozialistische Regime mit zahlreichen Verboten und Einschränkungen belegte. Nichtsdestotrotz verfolgte Altenbourg unbeirrt seinen künstlerischen Weg mit skurrilen, verspielten und teils surrealistischen Formfindungen in der Tradition von Paul Klee und Alfred Kubin. Sein Haus verwandelte er über die Jahre hinweg nach eigenen Entwürfen in ein Gesamtkunstwerk.