A139 ne A131
"Mexikanische Landschaft".
Öl auf Leinwand,
sig. u.l., verso a. Keilrahmen betitelt,
96,5x162 cm, ungerahmt
Verso Etikett: Guggenheium Museum.
Provenienz: Privatbesitz, Schweiz.
Literatur: Jean Cassou/Michel Georges-Michel/Waldemar George/Pierre Restany, Soshana, Tel Aviv 1973, S. 55 (mit ganzseitiger Abbildung).
Das Gemälde wird ins Jahr 1961 datiert.
Geboren als Spross jüdischer Eltern in Wien, floh Soshana Afroyim, mit bürgerlichem Namen Susanne Schüller, zusammen mit ihrer Familie 1938 nach Paris und London sowie 1941 in die Vereinigten Staaten. In New York besuchte sie die Washington Irving High School und erhielt von ihrem späteren Ehemann Beys Afroyim Malunterricht. Gemeinsam reiste das Paar durch Amerika und Europa und lebte vorübergehend in Havanna, wo Soshana im Circulo de Bellas Artes ihre erste Einzelausstellung hatte. Nach ihrer Scheidung 1950 zog die Künstlerin mit dem gemeinsamen Sohn nach Wien und studierte zunächst an der Hochschule für Angewandte Kunst sowie später an der Akademie der bildenden Künste. 1952 siedelte sie nach Paris über. Hier arbeitete sie im ehemaligen Atelier von Paul Gauguin und machte Bekanntschaft u. a. mit Jean-Paul Sartre, Alberto Giacometti, Pinot Gallizio, Marc Chagall und Pablo Picasso. Ende der 1950er Jahre pflegte Soshana Afroyim intensiven Kontakt zur nordischen COBRA-Gruppe um Asger Jorn und begab sich auf ausgedehnte Reisen um die ganze Welt. 1974 liess sie sich in New York nieder und 1985 bis zu ihrem Tod in Wien. Während Soshanas Frühwerk hauptsächlich mit gegenständlichen Darstellungen - namentlich Landschaften und Porträts - aufwartet, so umfasst ihr Oeuvre ab den 1950er Jahren fast ausschliesslich abstrakte Kompositionen. Angeregt vom spontanen und gestischen Malverfahren des Informel, entwickelte die Künstlerin Gemälde mit kalligrafischen und surrealistischen Elementen.