A139 ne A136
"Coubron".
Öl auf Leinwand, doubliert,
sig. u.r.,
55,5x41 cm
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Oil on canvas, relined, signed lower right, 55,5x41 cm
Certificate of authenticity: Claire Lebeau/Martin Dieterle, Paris, September 13, 2006.
Provenance: Collection du Docteur Gratiot, Coubron; private property, Switzerland.
Exhibition: Exposition d'oeuvres de Corot à l'occasion de son centaire, Palais Galliéra, Paris, May/June 1895.
Literature: André Schoeller/Jean Dieterle (eds.), L'oeuvre de Corot, Deuxième supplément, Paris 1956, no. 89.
The work is dated into the years around 1870-1873.
Jean-Baptiste Camille Corot's composition captivates through its clear composition with the accurate perspective rendering of the tree-lined path. Its branches and leaves are spread like architecture over the path, on which four figures are walking in pairs. The light spot on the horizon proves to be an important vanishing point, which the viewer immediately notifies.
Echtheitszertfikat: Claire Lebeau/Martin Dieterle, Paris, 13. September 2006.
Provenienz: Collection du Docteur Gratiot, Coubron; Privatbesitz, Schweiz.
Ausstellung: Exposition d'oeuvres de Corot à l'occasion de son centaire, Palais Galliéra, Paris, Mai/Juni 1895.
Literatur: André Schoeller/Jean Dieterle (Hrsg.), L'oeuvre de Corot, Deuxième supplément, Paris 1956, Nr. 89.
Das Werk wird in die Jahre um 1870-1873 datiert.
Jean-Baptiste Camille Corot trat 1822 in die Schule für Landschaftsmalerei von Victor Bertin ein, der eine klassisch-akademische Ausbildung und eine Auffassung der Landschaft im Stil Poussins verfolgte. Bereits seine ersten Studien entstanden auf der Grundlage stundenlanger, für die damalige Zeit unüblich intensiver Naturbeobachtung und verrieten den Willen zur präzisen Wiedergabe des Gegenstandes. Corots Kompositionen wiesen darüberhinaus eine neuartige Transparenz, Einfachheit und Klarheit auf. 1825-1828 hielt sich der Künstler erstmals in Italien auf, wo er sich intensiv mit dem südlichen Licht auseinandersetzte und erste Porträtversuche unternahm. Zurück in Paris, verarbeitete er die Eindrücke der italienischen Jahre und studierte die Werke von François Daubigny und Gustave Courbet, während ihn der Streit zwischen den Anhängern der romantischen und klassizistischen Schule eher unberührt liess. Auf Studienreisen durch Frankreich entstanden in den Folgejahren vornehmlich Landschaftsbilder, in denen das leuchtende blaugelbe Kolorit zunehmend von jenem duftigen Silbergrau abgelöst wurde, das zum Markenzeichen des Künstlers werden sollte. Corots stimmungsvolle, von subtiler Lichtführung geprägte Darstellungen beschaulicher Uferpartien in der Dämmerung machten Corot, dem die Klassizisten Nicolas Poussin und Claude Lorrain zeitlebens als Vorbilder galten, zu einem bedeutenden Vorläufer des Impressionismus.
Jean-Baptiste Camille Corots Komposition besticht durch ihren klaren Bildaufbau mit der akkurat perspektivischen Wiedergabe des von Bäumen gesäumten Weges. Die Äste und das Blattwerk legen sich dabei in fast architektonischer Manier über den Pfad, auf dem sich vier Figuren paarweise fortbewegen bzw. ihre Habseligkeiten zu ordnen scheinen. Der Lichtfleck am Horizont erweist sich als wichtiger Fluchtpunkt, den der Betrachter unverzüglich avisiert.
This lot has been sold at Auction A136 by DOBIASCHOFSKY AUKTIONEN AG on 10.11.2023.