Seerosen.
Eitempera und Metallfarbe auf Papier,
sig. u. dat. (19)87 u.r.,
66x47,5 cm (LM)
Teruko Yokoi wurde in der japanischen Provinz Aichi geboren und wuchs in wohlhabenden Verhältnissen auf. Ihr Vater unterrichtete Kalligrafie und war Mitglied einer Haiku-Gruppe. Auf den Malunterricht bei Kouki Suzuki folgte ab 1949 ein Studium bei Takanori Kinoshita an der Joshibi-Universität für Kunst und Design in Tokyo. Aus dieser frühen Schaffensperiode sind wenige Ölgemälde, Selbstbildnisse und postimpressionistische Stillleben überliefert. Ab 1954 studierte Yokoi an der California School of Fine Arts in San Francisco, wo Tuschzeichnungen sowie erstmals Motive mit reduzierter Farbpalette und deckender, minimal gestischer Malweise entstanden. Anschliessend liess sich die Künstlerin in New York nieder, wo sie den aus Tokio stammenden Maler Kenzo Okada sowie verschiedene Vertreter der Generation des Abstrakten Expressionismus kennenlernte. Nach der Geburt ihrer Tochter zog sie 1960 mit ihrem Ehemann, dem US-amerikanischen Maler Sam Francis, nach Paris. Im Folgejahr stand eine längere Reise nach Japan an und 1962 die Verlegung des Wohnsitzes nach Bern, wo die Japanerin bis zu ihrem Tod lebte und arbeitete. Teruko Yokois Werk zeichnet sich durch das Spannungsverhältnis zwischen japanischer Tradition und westlicher Abstraktion aus. In ihm verbindet sich kalligrafische Ästhetik mit kräftigen Formen und teils zerfliessenden Farben.