"Torch Dancer".
Bronze, kalt bemalt, sowie Elfenbein, geschnitzt und partiell polychrom bemalt, Flammen aus orangerotem Kunstharz, Onyxsockel,
a. Stand sig. "F. Preiss",
H: 43 cm (mit Sockel)
Fackeln ersetzt. Am Standfuss kleine Fehlstelle.
Vgl. Literatur: Bryan Catley, Art Deco and other figures, Woodbridge 1998, S. 281 (mit Abbildung); Alberto Shayo, Ferdinand Preiss. Art Deco Sculptor. The fire and the flame, Woodbridge/Suffolk 2005, S. 165 (mit ganzseitiger Abbildung).
Aus einer Hochburg der Elfenbeinschnitzkunst stammend, hatte die Herstellung von Elfenbeinschnitzereien auch in Ferdinand Preiss' Familie mütterlicherseits bereits Tradition. Nach dem frühen Tod seiner Eltern wurde er als 15-Jähriger vom Elfenbeinschnitzer Philipp Willmann aufgenommen und ausgebildet. Später besuchte er die Unterrichtsanstalt des Berliner Kunstgewerbemuseums, unternahm Reisen nach Mailand, Rom und Paris und arbeitete bei der Mailänder Firma Ghidini als Modellierer und Formgestalter von Porzellanfiguren. 1906/07 gründete er zusammen mit Arthur Kassler in Berlin ein Geschäft für Elfenbeinkunst mit angegliederter Werkstatt, in der fortan Kleinplastiken und insbesondere Kinderstatuetten aus Elfenbein in klassischer Manier angefertigt wurden sowie ab 1910 auch erste chryselephantine Arbeiten. Nachdem das Geschäft während dem Ersten Weltkrieg zum Erliegen gekommen war, nahmen Preiss als künstlerischer und Kassler als kaufmännischer Leiter die nunmehr auf Art déco-Kleinplastiken spezialisierte Produktion im Jahr 1920 wieder auf. Mit dem Tod von Ferdinand Preiss 1943 erlosch die Firma. Die Berliner Werkstatt mit dem Musterlager brannte kurz vor Kriegsende 1945 bei einem Bombenangriff vollständig aus. Ferdinand Preiss gilt als einer der führenden Elfenbeinschnitzer der 1920er und 1930er Jahre. Bis heute begeistert er Kunstliebhaber mit seinen filigranen, dynamisch bewegten Frauendarstellungen aus der Welt des Theaters und des Sports, angefertigt aus Elfenbein in Kombination mit bemalter Bronze sowie edlen Marmor- und Onyxsockeln.
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